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  • AutorenbildDietmar Elsler

Radio-Interview mit Reinhold Giovanett vom RAI Sender Bozen bei "Radio Freier Fall".



Am 04.02.2021 habe ich mich mit Reinhold Giovanett in der Laurin-Lounge in Bozen getroffen und wir haben ein sehr interessantes Gespräch geführt, wo es eigentlich am Anfang gar nicht so um Musiktherapie geht.


Wir beginnen mit den Anfängen von "meiner" Musik, mit meiner damaligen Band "Grenzland", die ich zusammen mit einigen Freunden so ca. 1987 gegründet habe.

Im Gespräch ist mir dann selbst vieles klar geworden, was mir damals nicht ganz so klar war. So beispielsweise, dass ich immer schon eine große Liebe zur Musik hatte und die Musik für mich immer der einzige Weg war, diesen immensen Druck von tausend Supernovaes in mir nach aussen zu bringen, Druck auszugleichen, Gleichgewicht zu schaffen.


Auch der soziale Aspekt der Band war mir damals nicht so bewusst: der Proberaum war Therapieraum. Die Band war Ersatzfamilie, wo alles Platz hatte, egal ob das Freude, Trauer, Ärger oder sonst irgendein Gefühl war. Und auch die Tatsache, dass sich anfänglich fünf völlig fremde Menschen durch die Musik auf einer Ebene begegnen und austauschen konnten, die absolut jenseits von jeder Wertung, jedem Anspruch und völlig unabhängig von Alter, Herkunft, politischer oder sexueller Orientierung, Religion oder persönlichen Ansichten waren.


Eine gewaltige Erfahrung, die mich als junger Mensch sehr geformt hat und die mir erlaubt hat, aus dem rasenden Zug der Konformität auszusteigen und meine Reise zu Fuss fortzusetzen. Zu Fuss bedeutete mit meinem Tempo, mit Zeit zum Rasten, mit Zeit zum Rückzug, mit Stehenbleiben, mit Kopfdrehen, wenn es etwas zu bewundern gab und mit Lauschen, wenn es was hörenswertes gab. Es war ein fortsetzen der Reise auf eine Art, die zu mir passte, die zu meiner Art passte.


Dafür an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an meine Ex-Bandkollegen, die mich immer so genommen haben, wie ich bin, die mich nie verändern wollten, die mir Platz gegeben haben und Sichtbarkeit, die mir zugehört haben und mir das Zuhören beigebracht haben.



Mit den Ohren, aber vor allem mit dem Herzen.





Das Interview gibt es hier zum Nachhören herunterzuladen:

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Download • 49.42MB






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